Übungseinsatz der Liechtensteiner Wasserrettung.

Als am vergangenen Freitag, am späten Nachmittag, die Liechtensteiner Wasserrettung aufgeboten wurde, nahmen dramatische Dinge ihren Lauf. Oberhalb von Malbun, im hinteren Steger See, lag ein Autowrack. Einsatzleiter Adrian Rütimann sah sich mit zwei Problemen konfrontiert: Der einbrechenden Dunkelheit und der fehlenden Ausrüstung für die Bergung des Fahrzeuges. So wurde direkt nach Auslösung des Alarms – die Liechtensteiner Landespolizei informiert alle Mitglieder der Wasserrettung persönlich – die Feuerwehr von Triesenberg angefordert, um Leuchtballons aufzustellen. Einen Kran stellte die Firma Negele aus Triesen zur Verfügung. Die Wasserretter tauchten an einer Leine zum Wrack, suchten den kompletten Bereich um das Fahrzeug ab – und fanden im Auto eine Leiche …

Aufwendige Vorbereitung
So könnte das Szenario eines echten Unfalles aussehen. Für diesmal handelte es sich zum Glück nur um eine Übung. Das Auto war ein „porentief“ gereinigtes Wrack der Firma Pfiffner aus Weite, welches für Übungszwecke ausgeliehen werden kann. Bereits am Nachmittag wurde dieses Auto im See versenkt. Oskar, der lebensechte Dummy der Wasserrettung, wurde vorher am Steuer platziert.

Wie die Zähne eines Zahnrades
Nach diesen Vorbereitungen griffen alle Massnahmen, die genauso bei einem Ernstfall abgelaufen wären. Die Polizei wurde informiert und leitete den Alarm weiter an die Wasserrettung. Die Wasserretter, die im Einsatz waren, wussten nicht, welche Herausforderungen sie erwarteten.

Eine erste Bilanz des Einsatzleiters Adrian Rütimann ist kurz und deutlich: „Alles hat tiptop geklappt.“ Später ergänzt er: „Das Positive an diesen Übungen ist, dass reale Bedingungen geschaffen werden, die auch den grossen Aufwand rechtfertigen.“

Geübt wurde nicht nur der Einsatz. Ein wichtiger Aspekt solcher Veranstaltungen ist es, das Zusammenspiel verschiedener Rettungsorganisationen zu trainieren. Im Ernstfall müssen in kurzer Zeit weitreichende Entscheidungen getroffen werden, nicht selten spontan und unter grosser mentaler Anspannung. Und das muss immer und immer wieder geübt werden.

Als wäre nichts gewesen
Nach der aufwändigen Übung lag der Steger See im letzten Licht des Abends wieder genauso unberührt da, wir vorher. Das nachfliessende Wasser hat den aufgewirbelten Grund wieder beruhigt. Nur das nasse Wrack stand noch am Ufer, um wieder abgeholt zu werden.